
Die Senioren des SPD-Ortsvereins Rheinkamp wollten sich selbst ein Bild davon machen, wie es bei dem größten Online-Händler der Welt hinter den Kulissen aussieht. Sie besichtigten das Amazon Logistikzentrum in Rheinberg. Dort werden auf 120 000 Quadratmetern täglich Hunderttausende von Waren in die ganze Bundesrepublik versandt. Besonders interessierten sie sich für die Arbeitsbedingungen der über 1200 Mitarbeiter. Jörg Schüring, der stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrats, berichtete über die konstruktive Zusammenarbeit mit der Rheinberger Betriebsleitung. Leider weigere sich die amerikanische Geschäftsführung bis heute, mit der Gewerkschaft überhaupt nur zu reden, obwohl die Differenzen beim Lohn gar nicht mehr so groß seien.
Das gute Betriebsklima vor Ort konnten die Besucher ganz real testen, als sie durch die klimatisierten Lagerhallen geführt wurden. Statt auf Roboter oder komplizierte Maschinen trafen sie dort Mitarbeiter aus allen Nationen, die mit Wagen und Kisten die Waren verteilen und zusammenstellen. Das Lager ist nach dem Chaosprinzip organisiert: jedes Einzelstück kommt – nach Größe – dorthin, wo gerade Platz ist. Dennoch sorgt ein aufwendiges Computersystem dafür, dass die Kunden genau das bekommen, was sie bestellt haben.
Trotz der Probleme für den lokalen Einzelhandel und trotz der wachsenden Abhängigkeit von Herstellern und Lieferanten von Amazons Markmacht waren sich die SPD-Senioren einig: Das Rheinberger Lager schafft wichtige Arbeitsplätze in der Region gerade für benachteiligte Gruppen wie Ungelernte, Ältere und Migranten.